Ich arbeite derzeit mit über 60 KollegInnen zusammen, welche fallweise besonders schwierige Wurzelbehandlungen zuweisen, welche mit den üblichen Mitteln nicht oder nur sehr schwer behandelbar sind. Nach der Wurzelbehandlung werden die Patienten zur endgültigen Versorgung, z.B. mit Kronen oder Brücken, wieder rücküberwiesen.
Sollten Sie einen Patienten überweisen wollen, geben Sie ihm bitte, falls vorhanden, ein aktuelles Röntgen und eine Kurzinfo mit. Dies ist auch per E-Mail möglich: office@kaltzahn.at.
Informieren Sie bitte den Patienten, dass es sich bei dieser Behandlung um besondere Privatleistungen handelt, welche von der Krankenkasse nur teilweise refundiert werden. Die Behandlungen kosten je nach Anzahl der Kanäle pauschal zwischen €1.666,- bis €2.631,- (1 bis 4 Kanäle).
Pauschal bedeutet: Alle Behandlungstermine, Aufbereitungstermin (1,5 Stunden), alle Einlagewechseltermine, Füllungstermin mit Laserdesinfektion, alle Nebenleistungen wie Anästhesie und Röntgen, digitale Längenmessung, Aufbaufüllung in der Kontrastfarbe Weiß, wenn nötig auch mit Glasfaserstift, und fallweise prov. Krone, sind beinhaltet. Röntgenologische Nachkontrolle nach 3,6,12 und 48 Monaten. Es entstehen damit bei Wurzelbehandlungen keine weiteren Nebenkosten. Das 3D-Röntgen ist derzeit noch nicht im Behandlungspreis inkludiert.
Eine Pulpenkammer eines Molaren erscheint im Mikroskop etwa so groß wie ein A5 Blatt Papier. Hier werden alle Anomalien sichtbar und daher auch behandelbar. (Prof. Kim´s Lehrsatz: See better, do better!).
So gut wie immer finde ich in der Oberkiefer-Backenzähnen den 4. Kanal.
Besonders bewährt sich ein Mikroskop bei der Trepanation durch Kronen hindurch, und hier vor allem bei den rückwärts gelegenen 7ern.
Die Zuweisung ist auch zur Wurzelspitzenresektion möglich. Ich führe diese Operation ebenfalls unter dem Mikroskop durch. Im Mikroskop werden alle Probleme wie Längsfrakturen, ovale Kanäle und schlitzartige Kanäle sicht- und behandelbar. Über Saphirspiegel ist das Ergebnis der retrograden Aufbereitung mit Ultraschall, selbst der bukkalen Kanalwand, kontrollierbar. Die Wurzelspitzen können deswegen horizontal, und nicht schräg, abgetrennt werden. Der Zugang im Knochen ist minimalinvasiv. In der Front erfolgt der Zugang durch die Schleimhaut mittels Eskici-Schnitt.
Nach einer hochauflösenden 3D-Röntgenaufnahme des Zahnes und einer standardisierten Untersuchung erfolgt eine sehr ausführliche Aufklärung des Patienten. Sollte sich der Patient für eine Behandlung entscheiden, dann starten wie meist in einer 2. Sitzung, welche zirka 1,5 Stunden dauert. Danach folgt eine variable Anzahl von Sitzungen für Spülungen und Einlagewechseln.
Die Behandlung erfolgt unter Kofferdamm, digitale Fotos durch das Mikroskop sind möglich, verminderte Instrumentenfrakturgefahr durch die ausschließliche Verwendung neuer Feilen und Reamer. Aufbereitung, wenn sinnvoll und möglich, bis ISO 35/04 oder höher. Ausschließlich digitale Längenmessung.
Die Kanalwände werden abschließend von der Schmierschicht befreit, steril getrocknet und mit CO2-Laser desinfiziert. Die Füllung erfolgt derzeit mit EndoRez. Die Kavität wird nach einem Kontrollröntgen sandgestrahlt, desinfiziert und adhäsiv mit einer Aufbaufüllung in der Kontrastfarbe Weiß und bei Bedarf mit Glasfaserstiften versorgt.
Im Seitenzahnbereich werden die Zähne grundsätzlich mit Kronen versorgt, weil das die Erfolgsrate um 30% erhöht. Die Patienten verlassen uns daher mit einem Kronenbeschliff (Stufe für Keramikkronen) und mit einer provisorischen Krone, provsorisch zementierten auf einem adhäsiv versiegeltem Zahn.
Die weiße Aufbaufüllung erleichtert Ihnen die Weiterbehandlung. Selbst Disilikatkronen sind ohne kosmetische Kompromisse möglich.
Bestehende Kronen und Brücken werden möglichst belassen, auch wenn das für mich einen höheren Behandlungsaufwand bedeutet. Bestehende Kronen werden adhäsiv verschlossen und benötigen üblicherweise keine weitere Behandlung.
Damit ist die Behandlung bei uns beendet und der Patient wird wieder an den Zuweiser rücküberwiesen zur endgültigen Versorgung (z.B. mit einer Krone oder Brücke, Motivation (Behandlungsaufklärung) durch mich).
Beitrag in Fachzeitschrift Dental Tribune